Belize hat nicht nur eine wunderschöne Landschaft, sondern auch das zweitgrößte Riff der Welt, nach dem Great Barrier Reef in Australien. Genau dieses wollte ich mir nicht entgehen lassen. Nach Tobacco Caye, eine kleine Insel Mitten im Riff.



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Belize – Unbekanntes Land mit riesen Potential. Ehrlich gesagt, ich wusste vorher nicht mal genau wo Belize ist. Ich hatte es nur meiner lieben Kollegin Sonja zu verdanken, dass meine Reise von Guatemala weiter nach Belize ging. Diese erzählte mir von der atemberaubenden Schönheit dieses Landes und sie hatte nicht zu viel versprochen. Aber von vorne.

Anreise nach Tobacco Caye – Belize

Wir kamen aus Richtung Guatemala, genau genommen Flores. Dort hatten wir bereits bei der Ankunft ein Shuttle nach Belmopan um 07:00 Uhr gebucht. Wir hätten auch um 05:00 Uhr fahren können, das erschien uns jedoch unnötig. Schlaf muss ja auch mal sein. Das Shuttle sollte um 11:00 Uhr in Belmopan ankommen. „Das reicht locker um bis 13:30 Uhr in Dangriga zu sein“ so dachten wir es uns. Von dort ging es auf die „einsamen Insel“ Tobacco Caye, auf die wir uns schon seit Monaten freuten. Planmäßige Ankunft auf Trauminsel also ca 14:00 Uhr. Gebucht hatten wir ja schon.

Tag1 (Tag 8 unserer Reise)

Bei der Ankunft in Flores bei dem netten Mann, der uns gleich entgegen kam und was soll ich sagen: TUT DAS AUF KEINEN FALL. Denn während alle anderen Backpacker, die im Hostel Amigos direkt das Shuttle gebucht hatten, von einem Bus um 07:00 Uhr geholt wurden, kam bei uns ein ca 11 jährigem Junge und kurz darauf fanden wir uns in einem örtlichen Reisebüro wieder. Von einem Shuttlebus weit und breit nichts zu sehen.

„¿Pardon, dónde está el autobús¿ ?cuando sale el bus¿“ „um acht“ sagte mir der Junge. Wir sollten schon lange unterwegs sein. Ich sprach mit dem Jungen in meinem schlechten spanisch, dass da was nicht stimmte. Doch er blieb cool, mein Gebrabbel schien ihn eher etwas zu nerven. Und so brachte er uns zu einer ÖFFENTLICHEN Bushaltestelle. Dort warteten wir erneut eine halbe Stunde, bis ein – klar – öffentlicher Bus kam (wir hatten umgerechnet 30€ für das Shuttle bezahlt). Zweimal Belmopan sagte der Junge dem Fahrer. Kopfschütteln „nach Belize City, heute kommt auch kein Bus mehr nach Belmopan„! Nicht nur Marina und mir fiel alles aus dem Gesicht, auch der Kleine fing gleich an zu weinen. Ich fragte den Busfahrer, was nun der beste Weg nach Belmopan wäre. „Mit mir bis zur Grenze von Belize und dann nehmt ihr ein Taxi nach St. Ignazio (ca. 8 $), von dort geht der Bus auf dem direkten Weg nach Belmopan“. Nun ging es ja nicht mehr anders: Also rein in den Bus.

Tatsächlich klappte auch alles, wie vom Busfahrer erklärt. An der Grenze bekamen wir schnell den Stempel und mussten  nicht mal was bezahlen. Die Dame war auch sehr nett. Welcome to Belize. Das Taxi brachte uns nach St Ignazio und 20 Minuten später saßen wir auch schon im Bus nach Belmopan, der nach und nach voller wurde. Ein Junge hörte laut Musik, die Atmosphäre war toll. So hatte ich mir Belize vorgestellt, gechillt und ein wenig Südstaaten Flair, welches sich auch an den Häusern widerspiegelt, die ganz anders aussahen als die in Guatemala und México.

In Belmopan angekommen holten wir Geld und was Süßes zum Essen. Bemopan ist die Hauptstadt von Belize, weil sie so zentral liegt. Belize City liegt zu Dicht am Meer und könnte von einem Hurrikane zerstört werden. Belmopan ist daher auch der Dreh und Angelpunkt des Busverkehrs von Belize. Jeder Bus hält vor einer Schranke und kommt ca. jede volle Stunde. Der Bus nach Dangriga war super voll. Wir setzten uns auf einen Platz, auf dem Mülltüten lagen. Wir saßen 3 Minuten, da kam eine dicke Mummy rein und schreit uns an: you are sitting on my seat – this is my seat! Marina setzte sich schnell woanders hin und mir sagte sie, ich könne bleiben, da sie meinen Sitz über dem Rad eh nicht brauchen könne. Mittlerweile war 14:00 Uhr schon lange durch. Das reguläre Boot nach Tobacco Caye lange weg.

Um 15:30 Uhr waren wir endlich in Dangriga. Von dort mussten wir zum Hafen und in die Kneipe Riverside. Sie ist hinter der zweiten Brücke gleich rechts. Und das war noch ein ganzes Stück zu Fuß. Verdammt. Ein Taxi wäre die bessere Wahl gewesen. Begrüßt wurden wir dort von Charly. Cooler Typ. Leider war ich so kaputt, dass ich nicht daran dachte, ein Foto zu machen. „Das Boot war weg“ (ach). Wir könnten eines anheuern, das koste extra und wir müssten erstmal Benzin fürs Boot und eine Mannschaft besorgen. Ansonsten könntet ihr in Dangriga schlafen und morgen wieder nach Tobacco Caye.“ So kurz vorm Ziel aufgeben no way! Erst einen Kaffee, der schmeckte scheußlich. Wir kaufen uns ein Belohnungs-Bier und noch bevor wir das richtig aufgemacht hatten, konnte es auch schon losgehen.

Um 16:30 Uhr stiegen wir endlich in das Fischer-Motorboot mit 3 jungen Belizean, von denen einer keine Zähne und der andere eine Cognac Flasche in der Hand hatte und los ging es auf das offenen Meer….Als Touri stellt man sich diese Anreise total romantisch vor. Man tuckert über das Riff zur einsamen Insel, nebenbei einen kleinen Cocktail am Sonnendeck. Die Realität sah so aus: Deike und Marina mit drei Jungs, mit denen man  sonst nicht unbedingt in die Einsamkeit fahren würde. Bier in der Hand, das man nicht trinken konnte, weil man von jeder Welle einen solchen Schlag unterm Hintern bekam, dass man ernsthaft darüber nachdachte, ob man über Bord gehen könnte. Und das ganze sollte 45 Minuten dauern. Der mit der Cognac Flasche sabbelt unentwegt auf mich ein und ich verstand kein Wort, so laut war es. Ab und an gab er uns Zeichen, dass wir uns ducken sollten. Brachte aber nicht viel. Wir waren nass. Ich liebe das Meer und ich hatte meinen Spaß. Auf die Frage: are you afraid? Konnte ich daher nur lächeln und sagen „afraid of what? Getting wet?“ Denn nass bis auf die Haut waren wir schon. Zart Besaitete sollten sich also spätestens jetzt darüber bewusst werden, dass der Weg zum Paradies wirklich kein Zuckerschlecken ist. Denn auch die anderen Tobacco Caye Besucher mussten mit dem Fischerboot zur Insel fahren und das deutsche Paar, das einen Tag später kommen sollte, sollte noch viel mehr Action haben… Eine halbe Stunde waren wir nun schon unterwegs, da blieb das Boot stehen. Offenes Meer, keine Insel weit und breit, ins Meer springen war nicht. Nun wurde mir wirklich mulmig. „Cigarette.“ Fragte der zahnlose Captain. „Ja!“ Ich rauche eigentlich nicht mehr und Marina hat noch nie geraucht, aber wenn das nicht der richtige Moment für eine Zigarette war, dann weiß ich auch nicht. 17:20 Uhr, mit mehr als 3 Stunden Verspätung, erreichen wir endlich Tobacco Caye. Die Sonne ging bald unter. Die Jungs vom Boot fragten noch, ob wir noch ein bisschen mit Ihnen chillen und Marihuana rauchen wollten. ich lehnte zu deren großen Bedauern ab.

Tobacco Caye Paradies

Tobacco Caye Paradise Cabines Belize by Cattiva Kat on 500px.comWir bezogen unsere Kabine im Tobacco Caye Paradise, Guide Ru zeigte uns die Insel. „Gebt acht auf die Kokosnüsse“.

Chilling in Tobacco Caye www.cattivakat.com by Cattiva Kat on 500px.com
ich (links) auf unserem Balkon (rechts)
Sea shells Belize by Cattiva Kat on 500px.com
Die Muscheln liegen auf der ganzen Insel. In jeder 10.000sten ist eine Perle. In Belize werden sie daher regelrecht geplündert….

Der Sternenhimmel machte den Abend im Paradies perfekt. Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich war nass und es war laut. Es stürmte! Die Fensterklappen hatte ich offen gelassen und es hatte mich vollgeregnet. Sturm im Paradies.

Tag 2

Belize Tobacco Caye by Cattiva Kat on 500px.com
Wir gucken wie 7 Tage Regenwetter? War leider auch kein Traumwetter auf Tobacco Caye…

Auch am nächsten Morgen war es immer noch windig, kalt und regnerisch. Und so konnten wir nichts tun, als in unserer Kabine zu lesen. So hatten wir uns das nun nicht vorgestellt. Gegen Mittag zieht ein neuer Sturm auf und spülte „die Neuen“ an, ein deutsches Paar und 2 Schweden die Fischen wollten. Mit der Nussschale durch den Sturm. Respekt. Als es sich gegen Abend endlich etwas besserte, konnten wir noch einmal um die Insel schnorcheln, lecker essen und schon wieder in die Kabine verschwinden.

Tag 3

Tobacco Caye Paradise Glamping by Cattiva Kat on 500px.com
Unsere Hütte auf dem Meer

Am nächsten Tag war es endlich schön, wenn auch immer noch sehr windig. Zusammen mit 4 amerikanischen Urlaubern buchten wir ein Boot. Wir fuhren zur sogenannten Vogelinsel, hielten Ausschau nach Manatees (leider haben wir nur kurz einen gesehen) und schnorchelten mitten im Korallenriff .

Ich wollte unbedingt ein Foto mit der Drohne machen, die ich mir geliehen habe. Leider verlangte diese ein Update und für das wiederum reichte das Wlan nicht…blöd! Daher hier das Video von Jean Marc Thimon, welches sicher ohnehin viel besser ist als meines hätte werden können.

Abends gingen wir mit den Insel-Guides Ru&J. zum Nacht-Schnorcheln.

Danach tranken wir ein Bier am Wasser. Ru erzählt uns von der Kultur der Garifuna, dem nahenden Fest zur Unabhängigkeit von Belize, das mit Trommel-Wettbewerben und viel Essen zelebriert wird. Und natürlich vom berühmten Blue Hole zudem wir es leider nicht schafften – und dessen Besuch wir uns auch nicht leisten konnten (150 USD).

Wir redeten über die Geschichte und Kultur von Belize. Eine Großzahl der Bevölkerung ist afrikanischer Abstammung, die Garifuna. Belize war eine Sklaven-Enklave. Die Sklaven die Schiffsbruch erlitten hatten, fanden hier ein neues Zuhause. Ihre Kultur wird ergänzt durch die der Mayas und Kreolen sowie wenigen anderen Einwanderern. Die Mentalität der Belizea, vor allem die der Garifuna, ist ähnlich der, der Jamaikaner. Eher cool und lässig. Mir fiel jedoch auf, dass außer Ru viele Belizea den Wunsch hatten, in den USA zu leben. Auch seine Eltern lebten im Staat New York, wie viele Auswanderer aus Belize. Schon auf dem Hinweg, hatte mir an einer Bushaltestelle ein Mann einen Vortrag über die Genialität der USA gehalten. Ich dachte erst, der will mich verarschen oder ich verstehe ihn auf Grund des krassen Slangs nicht richtig. Aber er blieb nicht der Letzte. Verwunderlich, dass Menschen nie mit dem Zufrieden sind, was sie haben, dachte ich. Warum will man diese unglaubliche Natur, gegen Straßenlärm, TV und Rassismus tauschen? Man braucht doch an so einem Ort kaum etwas zum Glücklich sein, sollte man meinen.

Ich bin so froh über diesen Abend, er hat mir viel mehr gegeben als eine Unterhaltung mit Deutschen oder Amis über das Thema, was man denn schon alles im Urlaub gemacht hat, inkl. der offensichtlich sehr deutschen Eigenschaft, immer alles überbieten zu wollen „du hast einen Seestern gesehen? Ich habe 5 Seesterne gesehen! Du hast keinen Tintenfisch gesehen? ich habe einen gesehen! Der Manatee war gleich weg? Wir haben ganz viele gesehen, einer hat sich von uns streicheln lassen und ein anderer hat uns zum Kaffee eingeladen, nachdem er einen doppelten FlickFlack gemacht hatte und dabei die Nationalhymne von Belize sang!“

Abreise von Tobacco Caye nach Chetumal

Am nächsten Morgen um 09:00 Uhr war es Zeit zum Abschied nehmen – viel zu schnell. Mit den Hunden der Insel ging ich nochmal Gassi und dann ging es schon mit dem Boot zurück zum Festland. Dann mit dem Bus bis Belize City von dort weiter bis kurz vor die Grenze (da der Bus nach Chetumal schon wieder weg war). Von dort mit dem Taxi zur Grenze (für wenige Pesos). Bei Sonnenuntergang betraten wir wieder mexikanischen Boden. Mit dem Taxi geht es zum Flughafen, wo wir unseren Mietwagen holten – einen Chevrolet aus den 80ern. Nach einer 1 stündigen Irrfahrt durch Chetumal, inkl. Stop durch die Polizei, das Licht hatte einen Wackelkontakt, fanden wir endlich unser Hotel .

Unser kurzer Stopp auf dem Weg nach Tulum


Kosten und Empfehlungen

Reise mit dem Bus von Flores nach Dangriga: 30€ mit Shuttle bis Belmopan und dann weiter mit öffentlichen Verkehrsmitteln pro Fahrt umgerechnet ca 4€ (keine Garantie).

Fahrt von/nach Tobacco Caye 25 Dollar, wenn man pünktlich ist…… Ich weiß nicht mehr was wir bezahlt haben. War mir egal in dem Moment. Ich glaube so viel mehr war es gar nicht.

Tobacco Caye Paradies gebucht bei Glamping Hub 70€/Person/Tag


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cattivakat

Deike Behringer aka Cattivakat ist Fotoredakteurin und Fotografin. Sie ist Eigentümerin des Blogs Cattivakat und verantwortlich für dessen Inhalt. Naturkosmetik, Fotografie und Reisen sind ihre Leidenschaften. Außerdem liebt sie Katzen.

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1 Kommentar

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