Sommerzeit ist Festivalzeit. Die Festival Saison 2019 ist schon im vollen Gang. Die letzten Jahre war ich bereits auf einigen Festivals. Häufig auf dem Dockville Festival bei Hamburg. Seit wenigen Jahren gibt es nun auch das A Summer´s Tale. Wer sich zwischen beiden nicht entscheiden kann, dem kann dieser Artikel helfen
MS Dockville Festival
16. – 18. AUG 2019
Line-up
BILDERBUCH – ROOSEVELT – ALLAN RAYMAN –MELLA DEE – KAZY LAMBIST – CASSIA – HARVEY SUTHERLAND – PROSPA – HOE_MIES – MIS-SHAPES – DJ ASSAM – VOLKER.LIVE – CULIAR (EXCITE) – JUVIL (KRACH+GETÖSE) – EDWIN HOSOOMEL (KRACH+GETÖSE)
Tickets bekommt ihr in unserem Shop: https://msdockvilleshop.de/tickets
Tagestickets für Samstag oder Sonntag findet ihr hier: https://shops.ticketmasterpartners.com/kopf-und-steine
Das Ms Dockville Festival gibt es bereits seit vielen Jahren. Eines meiner besten Konzerte habe ich dort erlebt – Jan Delay 2010. Die Bands kommen meist aus dem Alternative und Rock Genre. Auf dem Dockville spielen tagsüber meist unbekanntere Bands.
Wetter und Unterhaltung **** (4 Sterne)
Da das Festival immer Ende August stattfindet, hat man auch in Hamburg fast immer gutes Wetter. Das schöne Gelände mit Aussicht auf die Elbe, kann perfekt genutzt werden. Dieses Jahr war ich auch das erste mal bei Rock im Park. Dort gab es wenige Möglichkeiten auf dem Festival Gelände zu chillen. Das ist auf dem Dockville anders. Ob auf der Grünfläche oder im Liegestuhl, man kann es sich mit seinem Getränk in der Sonne gemütlich machen und die Musik tagsüber auf sich wirken lassen, bevor es abends nach vorne an die Bühne geht.
Das MS Dockville versteht sich auch als Kunst-Festival mit Open Air-Galerie der gegenwärtigen Kunst: das MS ARTVILLE. Wer also nicht nur rumsitzen möchte, kann sich hier inspirieren und beeindrucken lassen.
Essen – Festival Food *****
Lange bevor die Food Trucks die deutsche Festival Kultur eroberten, legte das Dockville bereits wert auf gutes Essen. Musste man auf dem Hurricane noch Glutamat Nudeln für 6€ essen, die man eigentlich nur runterwürgen konnte und mit Bier runterspülen musste, legte das Dockville Pioniergeist an den Tag. Auf dem MS Dockville gibt es wirklich sehr gutes Essen (vegan, vegetarisch, Burger etc). Und die Sitzplätze sind ausreichend
Publikum ****
Das Publikum auf dem Ms Dockville ist sehr angenehm. Es gibt wenige, bis keine Prolls, die schon um 14:00 volltrunken sind und nach Helga schreien. Ich würde behaupten, dass viele Studenten auf dieses Festival gehen. Der Altersdurchschnitt liegt bei Ende ca 28 Jahren. Man fühlt sich auch als über Dreißigjähriger nicht fehl am Platz.
Lage und Camping ****
Da ich tatsächlich noch nie auf dem Dockville gecampt habe, kann ich dazu gar nichts sagen. Man muss schlicht nicht campen, weil man innerhalb von 30 Minuten wieder in der Hamburger Innenstadt ist.
Bands **
An dieser Stelle mal Butter bei die Fische (wie man in Hamburg so schön sagt). Das Festival wird immer teurer und die Bands leider nicht besser. Meistens gibt es nur ein bis zwei wirklich bekannte Headliner. Den Headliner Bilderbuch, habe ich 2017 im Nachmittagssprogramm vom Juicybeats gesehen. Und im Vergleich, dieses Jahr spielen auf dem Juicybeats Annemaykanterai, SDP und Dendemann.
Preis **
109€ Frühbucher – Ticket
Tagesticket 49€
alles bereits ausverkauft außer Sonntag.
A Summer‘s Tale Festival
1. bis 4. August
ZAZ ELBOW SUEDE
MICHAEL KIWANUKA * TINA DICO * MAXIMO PARK XAVIER RUDD * KATE NASH * DERMOT KENNEDY * FABER LEE FIELDS & THE EXPRESSIONS * THE CHARLATANS DIE HÖCHSTE EISENBAHN * MOGLI SHANTEL & BUCOVINA CLUB ORKESTAR * WINGENFELDER MINE * JOAN AS POLICE WOMAN
SHOWS & PERFORMANCES unter anderem:
11FREUNDE LIVE * NAGEL MIT KÖPFEN TIERE STREICHELN MENSCHEN * POETRY SLAM
SARAH BOSETTI KRIEG & FREITAG HINNERK KÖHN
LESUNGEN unter anderem:
HEINZ STRUNK * STEFANIE SARGNAGEL RONJA VON RÖNNE
Im niedersächsischen Luhmühlen bei Hamburg stehen die Zeichen bereits zum fünften Mal auf Festival-Sommertraum, denn dann ist wieder A Summer’s Tale-Zeit! Das besondere an diesem Festival ist, dass es nicht nur um Musik geht. Jede Menge Workshops sind ebenfalls im Angebot wie auch Vorträge über den Klimawandel oder Yoga Sessions. Mein Highlight 2018 die Kanu Tour. Diese ist nicht im Preis inbegriffen, dafür jedes Jahr für wenig Geld dazubuchbar.
Hier geht es zum kompletten Programm
Wetter und Unterhaltung **** (4 Sterne)
Da das Festival Anfang August stattfindet, gute Chancen auf gutes Wetter. Ich kenne kein anderes Festival, welches einen von morgens bis abends so unterhält. Als wir letztes Jahr verkatert aus unserem Zelt gekrochen kamen, haben wir uns ein Kaffee geholt und ab ging es zum Yoga am Morgen. Meine Freundin zur Meditation, ich zum Yin Yoga – beide Kurse waren voll.
Danach kann man gleich zum Acro Yoga Kurs dableiben oder wie wir eine Lesung besuchen. Im Zelt zeigte mittags Tim Mälzer eine Kochshow. Hier war es erträglich von den Temperaturen. Letztes Jahr waren es nämlich weit über 30 Grad. Doch das Summer‘s Tale bietet auch viele schöne Schattenplätze unter Bäumen direkt beim Essen.
Essen – Festival Food A Summer‘s Tale ****
Das Essen ist ähnlich gut wie auch auf dem Dockville. Man kann sich gar nicht entscheiden. Die Preise sind an jedem Stand recht gleich. Ich empfehle vor allem die RainbowRolls.
Publikum **(*)
Bei so viel Yoga, Umweltschutz und tollen Bands erwartete ich ein tolles Hippie Festival und ich denke so versteht sich das A Summer’s Tale auch.
(An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass dies ein Blog ist, der meine subjektive Meinung wiedergibt. Es liegt mir fern jemanden zu verletzen oder zu beleidigen) Aber: Das Summer’s Tale ist (leider) kein Hippie Festival. Es ist vielmehr eine Art Famila Fest für Schanzen-Muttis*. Als Frau über 30 fühlte ich mich ehrlich gesagt fast so, als hätte ich gar keine Zutrittsberechtigung für das Festival ohne Kind!
Es waren auf dem Campingplatz mehr als 80% Familien mit kleinen Kindern. Und wenn ich kleine Kinder sage, meine ich kleine (0,5 – 6 Jahre alt)! Ich habe gesehen, wie ein Mutter ihr Baby im brütend heißen Zelt (ihr Zelt!) gewickelt hat. Was hat ein Baby auf einem Festival verloren?? Die Frage ist leicht zu beantworten: GAR NICHTS! Aber Mama will halt nichts verpassen und so sprach sich wohl rum, dass das Summer’s Tale ein ganz tolles Fest für Familien ist.
Bei Rock im Park konnte ich nicht schlafen, weil Besoffene die ganze Nacht sangen. Auf dem Summer’s Tale nicht, weil ein anderes Baby die ganze Nacht schrie und ein kleiner Junge gegen 06:00 Uhr laut über Pipi mit Mama redete, die auch keine Anstalten machte, ihn zur Rücksicht zu ermahnen (ist ja so süß der Kleine).
Das klingt jetzt vielleicht kinderfeindlich. So ist es nicht: Ich finde es toll, dass das Summer’s Tale auch ein Programm für Kinder hat. Aber meinten die Erfinder dabei, dass 5 jährige und jüngere vorne bei einem Konzert von Element of Crime oder Passenger stehen sollten? Ich denke eher nicht. Dieses Jahr kommt eine Kollegin mit ihrem 13 jährigen Sohn mit. Ich denke, das ist eher das Alter auf dem man als Familie auf eine Festival fahren sollte.
Gerne könnt ihr dazu eure Meinung in dem Kommentaren hinterlassen.
Lage und Camping ***
Über die Kinder und die „Ruhe“ sage ich jetzt nichts mehr. Der Campingplatz + , also mit richtigen Toiletten und festen Gehwegen war wirklich sehr schön und direkt am Festivalgelände. Leider auch etwas teuer. Von Lüneburg fahren Shuttle zum Festival. Von Hamburg braucht man über eine Stunde. Ein Hotel in Lüneburg wäre daher eine gute Alternative (vor allem für Mütter mit Babys).
Bands ****
Die Bands sind wirklich sehr gut ausgesucht. Es spielen viele lokale, aber bekannte Bands. Letztes Jahr zum Beispiel Gispert zu Knypshausen, dieses Jahr Faber oder die goldenen Zitronen. Zudem gibt es auch internationale bekannte Acts. 2019 sind das Maximo Park und Zaz. Ich persönlich freue mich aber ganz besonders auf Xavier Rudd, ein Musiker aus Australien, den ich zur Zeit viel höre. Er spielt mehrere Instrumente gleichzeitig: Hippie-Songs, leicht spirituell, über Umweltschutz und Liebe.
Preis ****
Fazit Dockville vs Summer’s Tale – welches Festival ist das bessere?
Ich finde das Dockville ist im Verhältnis zu teuer. Die Acts interessieren mich oft nicht. Diese beiden Punkte gehen beide eindeutig ans Summer’s Tale. Bessere Acts, besseres Programm und gutes Preisleistungsverhältnis.
Als Single-Nicht-Mutter ist mir persönlich das Publikum auf dem Dockville jedoch lieber. Wobei man auch klar sagen muss: auf keinem der beidem Festivals sind die Leute unangenehm!
Das Essen ist auf beiden Festivals gleich gut.
Bei der Lage gewinnt zwar das Dockville, doch kann man da nicht Kanu fahren.
Daher im direkten Vergleich ziehe ich das Summers Tale dem Dockville vor und das beste, ihr bekommt noch Karten.
*Schanzenmuttis sind in Hamburg die Mütter, die mit ihren Kindern im hippen Stadtteil Schanzenviertel wohnen bleiben (obwohl es hier viele Junkies und dubiose Gestalten gibt) und statt auf dem Spielplatz mit ihren Kindern in den Beachclub gehen. Hier stecken die Kinder Zigarettenstummel in dem Mund, während Mama am Aperol Spritz nippt (tatsächlich so erlebt!).